Podiumsdiskussion „Gesundheitspolitik“

Ingo Ortel für Wertheim
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Podiumsdiskussion „Gesundheitspolitik“

Politik für Wertheim - von Ingo Ortel
Veröffentlicht von Ingo Ortel in Wahlkampftagebuch · 5 Dezember 2015

Wie sieht die Zukunft unserer Krankenhäuser aus und wie kann in Zukunft die ärztliche Versorgung besonders im ländlichen Raum gesichert werden? Die Veranstaltung fand im Gesundheitszentrum Tauberbischofsheim statt.
   
Dies waren die Hauptthemen für die Podiumsdiskussion, besonders waren in diesem Podium die Politiker gefragt, vertreten waren Birgit Väth (Bündnis 90/Die Grünen), Ute Schindler-Neidlein (SPD), Dr. Barbara Baier (FDP), Prof. Dr. Wolfgang Reinhart (CDU). Als Vertreter der Krankenkasse nahm der stellvertretende Geschäftsführer der AOK Heilbronn-Franken Jürgen Heckmann an der Diskussion teil. Dr. René Schilling führte als Moderator souverän die Runde der Gäste an und sorgte dafür, dass jeder Podiumsgast zu Wort kam.
Über 50 geladene Gäste verfolgten die Podiumsdiskussion. Bei bestimmten Themen oder Aussagen der Podiumsmitglieder konnte man die Unzufriedenheit der Zuhörer wahrnehmen.
    
Ärztebedarf im ländlichen Raum
Das Netz der Arztpraxen in Baden-Württemberg ist zurzeit noch gesichert aber nach dem jetzigen Stand könnte es in der Zukunft Probleme geben. Viele Mediziner ziehen es immer noch vor, in der Stadt oder in Kliniken zu arbeiten. Ursachen sind, dass immer mehr angehende Mediziner nicht mehr bereit sind die langen Arbeitszeiten in Kauf zu nehmen. Aber auch die finanzielle Belastung zum Beispiel bei einer Praxiseröffnung oder einer Übernahme sind ein Hindernis.
 
Zukunft der Krankenhäuser
In den letzten vier Jahren stiegen die Ausgaben in den Krankenhäusern auf über 15 %, jedes zweite Krankenhaus verzeichnete 2014 ein Defizit. Es war eine sachliche Diskussion teilweise aber auch sehr politisch geprägt. Immer wieder wurde klargemacht, dass es vonseiten der Bundes- und Landesregierung mehr Unterstützung geben muss. Im einen waren sich hier aber die Gäste einig, die rot-grüne Landesregierung Baden-Württemberg ist in den letzten Jahren nicht untätig gewesen und hat die Zuschüsse für die Gesundheitsversorgung seit ihrem Amtsantritt ständig erhöht. Trotz alledem strebt man eine weitere Erhöhung der finanziellen Mittel an, es kommt aber darauf, welche Partei 2016 die Führung unseres Bundeslandes übernehmen wird.
 
Mein Fazit, einige Punkte habe ich vermisst oder vielleicht habe ich es auch überhört. Viele Hausärzte haben immer weniger Zeit für ihre eigentliche Arbeit als Mediziner. Der zunehmende Bürokratismus im Gesundheitswesen nimmt immer mehr Zeit in Anspruch und die Ärzte haben weniger Zeit für ihre Patienten. Dazu tragen nämlich auch die Krankenkassen bei. Beim verschreiben von Medikamenten haben die Ärzte nicht viel Handlungsspielraum, die Krankenkassen versuchen hier ihren Einfluss geltend zu machen. Man forderte in diesem Podium mehr finanzielle Unterstützung für die Arztpraxen und Krankenhäuser, klar ist aber, am Ende bezahlt die Zeche der Patient und der Versicherte. Ich kann zum Beispiel nicht nachvollziehen wenn Krankenkassen Korporationen eingehen oder ihre Kundencenter zusammenlegen dadurch werden Kosten gespart, trotz alledem werden die Beiträge erhöhen.
   
Zu den Gästen kann ich nur sagen Birgit Väth hat mir in ihren Argumenten am besten Gefallen, dazu trug bestimmt auch ihre Erfahrung als Krankenschwester und Betriebsräten bei. Ute Schindler-Neidlein hat zu diesem Thema auch eine gute Figur gemacht. Prof. Dr. Wolfgang Reinhard (CDU) Mitglied des Landtags ein super Rhetoriker, geschickt in Politikermanier hat er mir aber in manchen Fragen zu weit ausgeholt und manche Antwort war für mich dann unklar. Frau Dr. Barbara Baier (FDP) hat mich von den anwesenden Politikern enttäuscht, sie musste sehr oft in ihre Ausführungen schauen und einiger ihrer Aussagen waren nicht zufriedenstellend, vielleicht lag es aber auch daran das hier eigentlich Susanne Löffler (FDP) aus Wertheim sitzen sollte.
 
Ansonsten war dies eine gelungene Veranstaltung in der man einiges erfahren konnte.
  



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